Häufig gestellte Fragen

Empfindet der Fötus während des Abbruchs Schmerzen?
Nein. Der Fötus spürt keine Schmerzen.
Der Fötus erhält die gleiche Beruhigung und Betäubung wie Du während des Eingriffs durch deine gemeinsame Blutversorgung.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass der Fötus noch nicht so weit entwickelt ist, dass er während des Abbruchs Schmerzen empfindet. Das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) erklärt, dass das Gehirn und das Nervensystem des Fötus im zweiten Trimester noch nicht in der Lage sind, Schmerzen zu verarbeiten, zu erkennen oder zu empfinden. Das zweite Trimester dauert bis zur 27/28 Woche. Ihre Position stützt sich auf eine systematische und multidisziplinäre Untersuchung der fötalen Schmerzwahrnehmung, die 2005 in der Zeitschrift JAMA veröffentlicht wurde. Seitdem hat keine Untersuchung widersprüchliche Beweise erbracht. Abtreibungsgegner*Innen argumentieren, dass ein Fötus in der 8. Woche ein Rückenmark hat und daher die Abtreibung spüren kann. Es stimmt zwar, dass sich das Rückenmark in der 8. Woche entwickelt hat, aber das bedeutet nicht, dass das Nervensystem schon so weit entwickelt ist, dass es Schmerzen empfindet. Damit der Fötus in der Lage ist, Schmerzen zu empfinden, müssen die Neuronen, die vom Rückenmark ins Gehirn reichen, auch den Bereich des Gehirns erreichen, in dem der Schmerz wahrgenommen wird. Dies geschieht erst zwischen der 23. und 24. Woche. Das reicht aber noch nicht aus, um das Schmerzempfinden tatsächlich zu erzeugen. Diese Nerven müssen auch funktionsfähig und aktiv sein. Erst um die 30. Woche herum gibt es Anzeichen für eine Gehirnaktivität, die darauf schließen lassen, dass der Fötus "wach" ist oder ein Bewusstsein hat.
Zwar kann die Entwicklung des Fötus in jeder Schwangerschaft schneller oder langsamer voranschreiten, doch gibt es keine Hinweise darauf, dass die Schmerzbahnen um die 14. Schwangerschaftswoche, dem spätesten Zeitpunkt, zu dem eine Schwangerschaft in Deutschland abgebrochen werden kann, abgeschlossen sein könnten.

Ist eine Abtreibung gefährlich?

Ein Schwangerschaftsabbruch ist ein sehr sicheres medizinisches Verfahren mit einem geringen Komplikationsrisiko, wenn es von einem Fachperson durchgeführt wird. Wenn du viele Kinder durch einen Kaiserschnitt zur Welt gebracht hast, besteht ein höheres Risiko für Komplikationen. Bitte teile uns oder der Klinik mit, ob dies der Fall ist, damit wir dich entsprechend betreuen können.
Statistiken zeigen, dass ein Schwangerschaftsabbruch sicherer ist als eine Weisheitszahnentfernung oder eine Mandelentfernung.
In den Tagen nach einem Schwangerschaftsabbruch kann es zu Blutverlust, Krämpfen, leichtem Fieber oder Übelkeit kommen. Diese Symptome können mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln behandelt werden. 
Viele Anti-Abtreibungsorganisationen und Einzelpersonen verbreiten absichtlich falsche Informationen über den Schwangerschaftsabbruch, insbesondere über die damit verbundenen Risiken.

Was soll ich zu einem (chirurgischen) Eingriff mitbringen?
Reisepass oder Ausweisdokument
Europäische Krankenversicherungskarte, Krankenversicherungskarte oder Krankenversicherungspolice. 
Alle Dokumente, die du im Zusammenhang mit deiner Schwangerschaft hast, z. B. ein Ultraschallbild oder andere medizinische Informationen. Dies ist besonders wichtig, wenn während der Schwangerschaft Komplikationen aufgetreten sind und/oder du eine (chronische) Krankheit hast.
Geld (Euro), Debitkarte (Maestro) oder eine internationale Kreditkarte, wenn du für die Abtreibungsbehandlung oder das Einsetzen einer Spirale bezahlen musst.
Nachthemd/Hemd, Hausschuhe, Socken, Ersatzunterwäsche, Bademantel, Damenbinden und Toilettenartikel
Medikamente. Wenn du Medikamente einnimmst, bringe diese am Tag der Behandlung mit.
Etwas, das dich während der Wartezeit unterhält: ein Buch, ein E-Reader, ein Telefon oder ein Laptop mit Filmen.
Ein Ausweis mit deiner Blutgruppe oder Impfpass

Sollte ich eine Übernachtung vor und/oder nach dem Eingriff einplanen?
Das hängt davon ab, wie du unterwegs sind. Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, warum du vor oder nach dem Schwangerschaftsabbruch warten solltest. Wir haben schon Patient*Innen betreut, die in der Nacht vor dem Eingriff nach Leipzig gefahren sind und gleich danach wieder abgereist sind. Dies ist möglich, wenn du mit dem Bus/Bahn anreist oder einen vertrauenswürdigen Freund*In oder ein Familienmitglied dabei hast, der dich nach Hause fahren kann, da du aufgrund der Sedierung 24 Stunden nach der Abtreibung nicht Auto fahren darfst.
Wenn du allein mit dem Auto anreist, musst du die Nacht in Leipzig verbringen, um dich von der Sedierung zu erholen.

Sind die Kliniken sauber/zuverlässig/professionell?
 Die Schwangerschaftsabbrüche werden in Krankenhäusern durchgeführt. Die Kliniken sind professionell und erfüllen alle Hygiene- und Sterilisationsstandards, die man von einer medizinischen Qualitätseinrichtung erwarten kann. Alle Ärzt*Innen und Krankenpfleger*Innen sind qualifizierte Fachkräfte, die meisten mit langjähriger Erfahrung. Alle Instrumente werden vor jedem Eingriff gründlich überprüft und sterilisiert. 

Brauche ich eine ÜbersetzerIn?
Wir von Kumpela können helfen zu dolmetschen falls du selbst kein Deutsch oder Englisch sprichst.

Kann ich nach der Rückkehr von einer Abtreibung  in meinem Heimatland rechtliche Probleme bekommen?
Nein. Du kannst in Ihrem Heimatland keine rechtlichen Probleme bekommen, wenn du in Deutschland abgetrieben hast, denn in Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche nicht strafbar.

Kann mein/e Ärzt*In feststellen, ob ich eine Abtreibung hatte? Wird er/sie Fragen stellen, wenn ich nicht schwanger zu einem Termin komme?
Nein, Ihr/e Ärzt*In kann nicht feststellen, ob du einen Schwangerschaftsabbruch hattest, und du musst das auch nicht sagen. Du kannst sagen, dass du eine spontane Fehlgeburt hattest, es gibt keinen Unterschied bei den Symptomen. Fehlgeburten sind sehr häufig, so dass dein/e Ärzt*In, auch wenn er/sie dich schon einmal schwanger gesehen hat, keinen Grund hat, an dir zu zweifeln. Es wird nicht erwartet, dass du medizinische Unterlagen vorlegst, die das beweisen.

Warum braucht Kumpela Geld?
Unser Hauptaugenmerk liegt zwar auf der praktischen Unterstützung, aber viele der Menschen, die zu uns kommen, brauchen auch finanzielle Unterstützung. Ein Schwangerschaftsabbruch  kostet  bis zu 1000 € 
Viele Klient*Innen haben einfach nicht so viel Geld zur Verfügung und wir wollen sie unterstützen und allen einen sicheren Zugang zu Abtreibung ermöglichen.

Was passiert mit meinem Geld, wenn ich spende?
Der größte Teil des Geldes, das wir ausgeben ist um einer Klient*In zu helfen eine Abtreibung zu bezahlen. Wir verwenden einen Teil des Geldes auch für praktische Dinge, die die Klient*Innen brauchen: Geld für öffentliche Verkehrsmittel, Unterkunft und manchmal auch Lebensmittel. Die Helfer*Innen von Kumpela arbeiten alle ehrenamtlich. 

Quelle: https://abortionnetwork.amsterdam/?page_id=565